Geschichte
Die Geschichte von Villa Russiz ist eine Geschichte der Liebe, und zwar nicht nur für das Land und dessen Früchte.
Heute verwaltet die Stiftung „Fondazione Villa Russiz“ das landwirtschaftliche und Immobilienvermögen und investiert die Erträge der Verwaltung in das Kinderheim..
Elvine Ritter von Záhony, erzogen im evangelischen Glauben, heiratet Graf Theodor Karl Leopold Anton de la Tour Voivrè, Mitglied einer alten französischen Adelsfamilie katholischen Glaubens. Elvines Vater, Julius Hektor Ritter von Záhony, schenkt den Jungvermählten ein großes Grundstück in Russiz, inmitten der sanften Hügel des Collio-Gebietes um Görz.
Theodor, Landwirt und Winzer, weiß das große Potenzial dieses besonders zum Weinanbau berufenen Gebietes zu nutzen: Er arbeitet innovative Studien aus und entwickelt wegweisende Methoden, darunter die Einführung französischer Rebsorten.
Der Legende nach transportiert der Graf die französischen Jungreben versteckt in großen Blumensträußen für seine Frau. Theodor schafft solide Grundlagen für das Wachstum von Villa Russiz als fortschrittliches Weingut und verzeichnet bedeutende geschäftliche Erfolge: Die Weine werden von den europäischen Königshäusern und am Zarenhof degoutiert.
Während des Ersten Weltkriegs wird Villa Russiz in ein Lazarett und Militärkrankenhaus im Etappengebiet hinter der italienischen Front umgewandelt. Hier ist Gräfin Adele Cerruti als Rotkreuzschwester tätig. Nach Kriegsende nutzt Adele, Tochter eines Ministers im Königreich Italien, ihr Ansehen und ihre Bekanntschaften, um die Übergabe der Einrichtung und des Gutes an Italien zu erreichen, und trägt zum Wiederaufbau des landwirtschaftlichen Betriebs nach der Zerstörung durch den Krieg bei.
Agrartechniker Edino Menotti übernimmt die Leitung des Betriebs. Mit der solidarischen Unterstützung der gesamten Gemeinde Capriva del Friuli (deutsch: Kapriwa) beginnt er die geduldige Arbeit der Umstrukturierung der Weinberge und des Umbaus der Kellerei. Sein Ziel ist die Herstellung von erstklassigem Wein. Am 28. November 1964 tritt Villa Russiz dem neugeborenen Konsortium „Consorzio Collio“ bei, das 1968 die kontrollierte Ursprungsbezeichnung „DOC“ erhält.
Gianni Menotti tritt in die Fußstapfen seines Vaters Edino. Er verfolgt einen anderen Weinbau-Ansatz und gibt weniger angesehenen Rebsorten ihre Würde zurück. Ein neuer, mit der Rebsorte Friulano bepflanzter Weinberg wird angelegt und eine Theodor De la Tour gewidmete Cru-Linie wird ins Leben gerufen. Die Ergebnisse lassen nicht lange auf sich warten: 2002 zeichnet der Weinführer des Verlags Gambero Rosso den Wein Gräfin de La Tour mit „Tre Bicchieri“ („Drei Gläser“) aus und ernennt ihn zum besten Weißwein Italiens. Im selben Jahr erhält das Weingut auf der Weinfachmesse Vinitaly als „verdienstvolles italienisches Unternehmen“ die „Gran Medaglia di Cangrande della Scala“. Im Jahr 2006 wird Gianni Menotti vom Weinführer „Guida ai vini D’Italia Gambero Rosso“ zum „Önologen des Jahres“ gekürt.
Im Jahr 2007 tritt Giovanni Genio als önologischer Assistent in die Kellerei ein. 2011 übernimmt er die Leitung und schlägt einen neuen Kurs ein: Es werden Weine entworfen, die den neuesten Trends entsprechen. Man setzt auf Weine aus autochthonen Rebsorten, auf eine neue schlichte Eleganz und auf ausgewogene, gut trinkbare Tropfen.
2010 wird Les Enfants geboren, ein frischer Verschnitt aus 50% Pinot Grigio, 25% Pinot Bianco, 20% Ribolla Gialla und 5% Sauvignon, der sich perfekt als Aperitif eignet. 2011 wird ein im Barrique ausgebauter Sauvignon kreiert, der nur in Jahren mit außergewöhnlicher Weinlese hergestellt werden kann. Damit entsteht die Limited Edition Sauvignon Bleu.